Satteldruckmessung

Satteldruckmessung

Der Sattel stellt das direkte Bindeglied zwischen Pferd und Reiter dar, weshalb eine angepasste und korrekte Passform von grosser Bedeutung ist.

Der langjährige Pferdeausbilder und Berufsreiter Eberhard Weiss forschte intensiv am Thema Der Sattel als Ausrüstungsgegenstand. Zusammen mit meinem Ausbildner Dr. Robert Stodulka und dem Reitersitzspezialist Eckart Meyners verfassten die drei Fachautoren die Medizinische Sattellehre und brachten eine Kontrollliste zur Sattelüberprüfung heraus. Diese dient als Grundlage für meine Sattelüberprüfung in der Statik, also am stehenden Pferd.

Um Druckspitzen oder eine fehlende Auflage des Sattels auch in der Bewegung festzustellen, benutze ich ein Satteldruck-Messpad und eine Wärmebildkamera.

Zuerst nehme ich den Rücken des Pferdes mit der Wärmebildkamera auf. Mit den Aufnahmen kann man Asymmetrien in der Durchblutung des Rückengewebes aufzeichnen. Diese entstehen häufig, wenn ein drückender Sattel über längere Zeit verwendet wurde.

Nachher wird das Pferd samt Satteldruck-Messpad gesattelt und für 30 bis 35 Minuten in allen Grundgangarten geritten. Anschliessend fotografiere ich den Sattel und auch den Pferderücken erneut mit der Wärmebildkamera und werte die Bilder zusammen mit dem Abdruck auf dem Messpad aus, um die Passgenauigkeit des Sattels zu bestimmen.

Auch der Reiter beeinflusst die Kontaktfläche des Sattels mit dem Pferderücken massgeblich. Asymmetrien, Instabilitäten und Bewegungsblockaden des Reiters wirken sich ebenfalls auf den Abdruck auf dem Messpad aus. Deshalb biete ich dem Reiter eine Kontrolle seiner eigenen Muskelfunktionen und der Beweglichkeit an, um Sattelproblematiken klar von der reiterlichen Dysbalance zu unterscheiden.

Nur so kann es zu einer aussagekräftigen Einschätzung der Gesamtsituation von Pferd und Reiter mit Sattel kommen. Das Verfahren mit dem Satteldruck-Messpad eignet sich für jeden Satteltyp.